Selbstreflexion
Die systematische Selbstreflexion ist eine gute Möglichkeiten sich den Themen Evaluation und Feedback aus persönlicher Perspektive zu nähern. Dies gilt vor allem für Lehrkräfte, die mit internen Evaluationen und Rückmeldungen in Feedbacksituationen noch keine Erfahrung und deshalb entsprechende Zweifel und Ängste haben.
Eine Bestandsaufnahme in Form einer kritischen Selbstreflexion kann ein erster wichtiger Schritt sein, die eigene Arbeit systematisch zu analysieren. Regelmäßige schriftliche Aufzeichnungen nach dem Unterricht in Form von Gedächtnisprotokollen über Schülerverhalten und/oder eigenes Verhalten in einer Art Unterrichtstagebuch führen mitunter zu neuen Erkenntnissen und Einsichten. Sie können Alltagsroutinen aufzeigen, deren man sich nicht bewusst war, und Anstoß für gezielte Verhaltensänderungen sein. (vgl.: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München)
Übung zur Selbstreflexion
Eine Möglichkeit die systematische Selbstreflexion zu üben besteht darin, die verschiedenen in der
InES Schnellsuche eingestellten Hospitationsbögen für sich selbst zu nutzen. Die Instrumente wurden in Verfahren der externen Evaluation eingesetzt, durch die AQS für interne Evaluationen weiterentwickelt und stehen nun für kollegiale Hospitationen oder Prozesse der Selbstreflexion zu Verfügung.
Sie können z. B. den Hospitationsbogen bei Plenumsunterricht zu verschiedenen Merkmalen der Unterrichtsqualität (Worddokument) zur Selbstreflexion nutzen. Ihre Selbsteinschätzungen können zur Vorbereitung einer kollegialen Hospitation dienen, in der Sie gezielt Rückmeldung einfordern.
Eine offenere Form das eigene Handeln zu reflektieren und sich "unausgesprochenes Wissen" zugänglich zu machen, besteht darin ein Tagebuch zu führen und dort alle Beobachtungen und Erfahrungen, die im Zusammenhang mit dem eigenen Unterrichtserleben stehen, einzutragen. Anregungen zur Durchführung und Nutzung dieser Vorgehensweise finden Sie u. a. in dem Klassiker der Evaluationsliteratur: "Lehrer erforschen ihren Unterricht" von Herbert Altrichter und Peter Posch. (vgl. Altrichter/Posch, 1994)